24 The Angel Gabriel

The Angel Gabriel – auch bekannt als Gabriel's Message oder The Angel Gabriel From Heaven Came – ist ein bezauberndes baskisches Weihnachtslied über die Verkündigung an die Jungfrau Maria durch den Erzengel Gabriel. Es zitiert den biblischen Bericht aus dem Lukasevangelium und basiert auf dem lateinischen Lied Angelus Ad Virginem aus dem 13. oder 14. Jahrhundert.

An welchem Tag Jesus geboren wurde, ist unklar. Interpretationen von Bibelpassagen deuten auf ein Geburtsdatum im Herbst hin. So fand in der Zeit Jesu' Geburt eine Volkszählung statt, die traditionell in der Zeit nach der Ernte durchgeführt wurde.

Im Christentum wurde die ersten drei Jahrhunderte lang die Geburt Jesu' gar nicht gefeiert. Die Wintersonnenwende hingegen war weltweit schon lange Zeit Anlass für Feste und Rituale:
Die Ägypter der Antike feierten beispielsweise die Geburtstage ihrer Sonnengottheiten um diese Zeit, und die Inka huldigten dem Sonnengott Inti Raymi. In China feierte man schon seit ca. 200 v.Chr. das Wintersonnenfest Dong Zahi und die nordamerikanischen Zuni feierten die Wiedergeburt der Sonne mit einem viertägigen Tanz. Auch die Germanen feierten ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest mit dem Namen Jul. Die Römer begingen noch mehrere Jahrhunderte nach Christi Geburt gleich mehrere Feste: Saturnalia – ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn – wurde Ende Dezember eine Woche lang gefeiert. Außerdem feierten Angehörige der römischen Oberschicht am 25. Dezember den Geburtstag vom Säuglingsgott Mithra.

Dem Christentum waren diese Bräuche ein Dorn im Auge, und 400 Jahre lang versuchten die damaligen Kirchenoberhäupter, diese Feste zu untersagen – erfolglos. Es gibt die Vermutung, dass die frühe römisch-katholische Kirche schließlich mit Kalkül den 25. Dezember als Feiertag für Christi Geburt platzierte – um heidnische Rituale zu ersetzen.

Das Ritual des Schenkens am Weihnachtstag geht übrigens auf Martin Luther zurück. Durch die Reformation und den dadurch entstandenen Bruch mit der katholischen Kirche und der Heiligenverehrung verblasste auch die Bedeutung des Heiligen Nikolaus. Zu diesem Tag wurden nämlich bis dato die Kinder beschenkt. Luther aber wollte den Kindern die Bescherung nicht nehmen. Er fand, dass die Kinder für ihre Gebete belohnt werden sollten – und verlagerte die Bescherung kurzerhand auf den 24. Dezember. Der Brauch, sich an Weihnachten eine Freude zu machen, entstammt also mehr oder weniger einer Erziehungsmaßnahme.

[Lotta Stein]