Ein rätselhafter SchimmerDie Wilden Zwanziger in einer poetischen Amüsierschau
Leise rieselt der Schnee

11 Leise rieselt der Schnee

1928 erblickte der größte Kinderstar des 20. Jahrhunderts das Licht der Welt: Shirley Temple. Ihren Durchbruch hatte sie 1934 mit dem Film „Bright Eyes“ („Lachende Augen“). Eine besonders bedeutsame Szene des Filmes spielt am Weihnachtstag. Im Film „Heidi“ von 1937 sang sie in einer Szene Silent Night (Stille Nacht, heilige Nacht).

Genauso alt wie Shirley auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und mindestens ebenso engelsgleich bringt für uns die Tochter unserer Schimmer-Sängerin Lotta einen wahren Klassiker unter den Weihnachtsliedern zu Gehör. Der Text zu diesem Lied wurde 1895 vom evangelischen Pfarrer Eduard Ebel gedichtet und unter dem Titel Weihnachtsgruß in dessen Band „Gesammelte Gedichte“ veröffentlicht. Ob er es auch komponierte, ist nicht bekannt. Manche meinen, die Melodie stamme von einem alten Volkslied, andere glauben, dass die Melodie von einer Musette übernommen wurde.

Sicher ist, dass heute fast jedes Kind dieses Lied kennt. In den 1980er Jahren war unter Schulkindern übrigens folgende spöttische Variante beliebt:

Leise rieselt die Vier
auf das Zeugnispapier.
Horcht nur, wie lieblich es schallt,
wenn mir mein Vater ’n paar knallt!

[Lotta Stein]

Leise Rieselt Der Schnee (0:39)
Ausschnitt aus dem gleichnamigen Lied

Text: Eduard Ebel
Komposition: unbekannt

Gesang: Florentine Stein
Aufnahme: Lotta Stein
Arrangement & Produktion: Julian Walleck
Aufnahme & Mix: Julian Walleck / Köln, 2021

Münster, 2021