Ein rätselhafter SchimmerDie Wilden Zwanziger in einer poetischen Amüsierschau

14Alle Jahre wieder

Am 4. November 1922 entdeckt Howard Carter im Tal der Könige in Theben das Grab des Tutanchamuns. Die Welt ist begeistert! Die Modeschöpfer, die Film- und Kulturschaffenden lassen sich von der Graböffnung inspirieren.
Doch bald schon lassen seltsame Vorkommnisse und mysteriöse Todesfälle rund um das Grab die Menschen an einen Fluch glauben.

Hier nur ein kurzer Auszug der mysteriösen Todesfälle, die mit dem Fluch des Pharao in Verbindung gebracht werden:

Mitte März 1923 schneidet sich der 56jährige Lord Carnarvon, der die Grabung in Auftrag gegeben hatte, beim Rasieren versehentlich einen Moskitostich auf, woraus sich eine Blutvergiftung und eine Wundrose entwickeln. Wenige Tage später kommt eine Lungenentzündung hinzu, welche zum Tod führt.

Im Mai desselben Jahres besucht der amerikanische Millionär und Freund Lord Carnarvons, George Jay Gould I, die Grabstätte und erkältet sich dabei. Wenige Tage darauf verstirbt er an einer Lungenentzündung.

Der Literaturwissenschaftler Guardian Lafleur besucht 1924 das Grab – und stirbt zwei Tage darauf aus ungeklärten Gründen. Sein Begleiter und Assistent begeht kurz darauf Selbstmord und macht in seinem Abschiedsbrief den Fluch des Pharao dafür verantwortlich.

Der Ägyptologe H. G. Evelyn-White studiert in einem koptischen Mönchskloster ägyptische Papyrusrollen. Nach seiner Rückkehr aus Ägypten 1924 begeht er Selbstmord. Seinem Abschiedsbrief zufolge glaubte er, dass nach dem Studium der Schriftrollen ein Fluch auf ihm liege.

1925 stirbt Carnarvons Halbbruder – der bei der Graböffnung anwesend war – an einer Bauchfellentzündung.

1926 stirbt Georges Bénédite – der Chefkonservator der Abteilung für ägyptische Altertümer im Louvre – an dem Tag, an dem er das Grab zum ersten Mal betritt, an einem Schlaganfall.

Zwei Jahre später stirbt Arthur C. Mace, Howard Carters rechte Hand, an einer periodisch wiederkehrenden Rippenfellentzündung.

1929 wird Howard Carters Sekretär, Richard Bethell, im Alter von 35 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden. Suizid ist die wahrscheinlichste Erklärung, da er sich am Vorabend noch bester Gesundheit erfreute.

Im selben Jahr infiziert sich Carnarvons Ehefrau Lady Almina durch einen Insektenstich und verstirbt kurze Zeit darauf.

Ein Jahr später stürzt sich im Februar 1930 Bethells Vater, der 78-jährige Lord Westbury, aus dem Fenster seines Londoner Domizils. Ob es Suizid oder ein Unfall ist, kann nicht zweifelsfrei geklärt werden. Auf dem Weg zum Friedhof wird der Leichenwagen in einen Unfall verwickelt, bei dem ein Kind getötet wird. In Westburys Wohnung hatten sich Alabastervasen aus dem Besitz Tutanchamuns befunden und sein Tod wird so mit dem Fluch in Verbindung gebracht.

[Lotta Stein]

Christoph als Pharao

Christoph Kopp als Pharao

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Alle Jahre Wieder (0:32)
Komposition: Friedrich Silcher

Text: Wilhelm Hey

Arrangement & Produktion: Christian Manchen
Aufnahme & Mix: Christian Manchen bei Siggi Samoa Records / Münster, 2021

Münster, 2021"